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Bauen in der Wüste – Anpassung an lokale Gegebenheiten

von | 9. Okt. 2019

Projekte zum Bauen in der Wüste sind bisher weiter gediehen als der Bau am und auf dem Wasser beziehungsweise den Meeren – kein Wunder, blickt Wüstenarchitektur doch auf eine jahrtausendealte Tradition zurück. Dennoch sind auch hier Großprojekte wie Megastädte nicht einfach umzusetzen, auch wenn Städte wie Las Vegas und Abu Dhabi etwas anderes vermuten lassen. Die Herausforderung heißt allerdings klimagerechtes Bauen in der Wüste – und davon sind auch die bestehenden Städte weit entfernt.

Bauweise in Abu Dhabi: modern und wenig ökologisch

Die Hochhäuser Abu Dhabis mögen mit ihren glitzernden Fassaden und ausgefallenen Formen schick aussehen, energieeffizient sind sie nicht. Insbesondere die Tatsache, dass in den Wüsten gegensätzliche Extremtemperaturen wie Kälte in der Nacht und Hitze am Tag herrschen, kann man sich bei einer klugen und auch traditionelleren Bauweise zunutze machen. Die aktuelle Architektur in der Wüstenmetropole ist jedoch nicht dementsprechend konzipiert, stattdessen müssen die Bauten mit viel Energie heruntergekühlt werden.

Doch verschiedene Architekten haben bereits aus den Baufehlern der Vergangenheit gelernt und planen Projekte von Großstädten in der Wüste, die an die Bedingungen und Materialien in der Umgebung angepasst sind. Eines der bisher weit gediehensten Vorhaben in dieser Hinsicht ist die Stadt Masdar City, die derzeit 30 Kilometer entfernt von Abu Dhabi entsteht und die durchschnittliche Ökobilanz weitest möglich reduzieren will. Als wolle sie der weltbekannten Nachbarstadt zeigen, was eine moderne Stadt in der Wüste eigentlich ausmacht.

Zukunftsprojekt Masdar City: lokale Wurzeln

In Masdar City wird es keine funkelnden Hochhäuser wie in Abu Dhabi geben, denn diese könnten in der Wüste nicht mehr ohne Aufwand klimatisiert werden. Viel mehr ist die Höhe auf zwei bis drei Stockwerke reduziert, darüber hinaus bestehen die Häuser überwiegend aus lokalen Materialien wie Lehm und Steinen. Entsprechende Konstruktionen sorgen dafür, dass die Kälte der Nacht gespeichert und tagsüber abgegeben wird. Darüber hinaus stehen die Bauwerke dicht nebeneinander, um Straßen und Plätzen Schatten zu spenden und sie vor der direkten Hitze zu schützen.

Außerdem befinden sich Solarpaneele auf den Dächern, die für eine weitgehend autonome Energieversorgung sorgen sollen. Autos sind von der Stadt ohnehin komplett verbannt, stattdessen sollen Möglichkeiten des öffentlichen Transports die Bewohner und Besucher an ihr Ziel bringen.

Allerdings hat sich die geplante Fertigstellung von Masdar City bereits um 14 Jahre verschoben – von 2016 ins Jahr 2030. Grund dafür war unter anderem die Finanzkrise, allerdings wird die Ökostadt in der Wüste nicht aufgegeben. Die Arbeiten sind bereits wieder aufgenommen, auch wenn die Stadt in ihrer Bedeutung wahrscheinlich niemals annähernd an Abu Dhabi heranreichen wird.

Zukunftspläne anderswo: Aleppo und Arizona

Weitere Projekte von Bauten in der Wüste ist unter anderem der ökologische Wiederaufbau der Stadt Aleppo, bei dem ebenfalls die Bedingungen vor Ort bestmöglich genutzt werden sollen bei gleichzeitiger besserer Erschwinglichkeit für die Bevölkerung. Verschiedene, unter anderem deutsche Forscherteams arbeiten bereits an Entwürfen und Lösungen.

Auch Bill Gates hat in der Wüste Arizonas ein Gebiet erstanden, auf dem er eine Wüstenstadt errichten lassen will. In ihr soll es auch Forschungsmöglichkeiten für das weitere Bauen in der Wüste geben. Kritiker stellen allerdings heraus, dass der Standort zu heiße Temperaturen mit sich bringe, um das Projekt vollständig umzusetzen – und von Nachhaltigkeit kann erst recht keine Rede sein.

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