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Kirchenbau: von strikten Formen zu neuen Interpretationen

von | 18. Dez. 2019

Moderner Kirchenbau bewegt sich zwischen traditionellen Vorgaben beziehungsweise den Bedürfnissen der Liturgie und einer freiheitlicheren Formgebung der letzten Jahrzehnte. Für Architekten ergibt sich daraus auf der einen Seite ein Projekt mit kreativem Potenzial, auf der anderen Seite sind die verschiedenen Formen und Elemente insbesondere der Raumgestaltung nicht immer eindeutig bestimmbar. Insgesamt ist der Kirchenbau kein überkommenes Gebiet der Architektur: Seit Mitte des 20. Jahrhunderts wurden in Deutschland mehr Kirchen gebaut als in den 400 Jahren zuvor.

Architektonische Freiheit und Grenzen

Um die Menschen zum Verweilen einzuladen und eine Gemeinschaft zwischen ihnen und auch dem Prediger zu herzustellen, ist die Raum- und Lichtgestaltung von großer Wichtigkeit. Einige Vorschriften unterscheiden sich darüber hinaus zwischen der katholischen und evangelischen Kirche. Zentral ist die Anordnung der Gemeinde zum Predigenden.

Vor allem in evangelischen Kirchen wird die Einheit des Raumes – und damit die Einheit von Altar und Gemeinde – betont. Das hängt mit einer Erneuerung der Liturgie zu einer engeren Verbindung hin zusammen und kann auf unterschiedliche Weise realisiert werden. Da das gepredigte Wort immer in eine Richtung geht, wird die Kanzel an der Kopfseite verortet, während die Gemeinde in Längsreihen in der entsprechenden Richtung angeordnet wird. Allerdings ist auch ein Dreiviertelkreis denkbar, so geschehen bei Otto Bartning. In der katholischen Kirche wurden ebenfalls Forderungen zu einer stärkeren Einheit laut, allerdings wird hier nach wie vor der Altarbezirk stärker von der Gemeinde abgehoben.

Zur räumlichen Anordnung gehört auch die Integration des Taufbeckens, das sich je nach Konfession an unterschiedlichen Stellen befindet. So ist die Anordnung in der evangelischen Kirche diesbezüglich freier, das Taufbecken kann auch neben Altar und Kanzel stehen. In katholischen Kirchen wird es in der Nähe des Eingangs geplant, um die Taufe als Tor zur christlichen Religion zu symbolisieren.

Unterstützende Elemente: Materialwahl und Lichtgestaltung

Die Raumgestaltung kann durch das Licht hervorgehoben werden. Der Verlauf des Raumes – Langraum oder eine zentralere Anordnung – kann durch das Licht unterstützt werden. Insgesamt ist auf eine ausreichende Helligkeit zu achten ohne dass der Altarbereich über die Maßen hervorgehoben wird, um mystische und übertriebene Effekte zu vermeiden.

Auch bezüglich des Materials ist man heute flexibler. Galten früher nur bestimmte Baustoffe als sakral, so sind die Ansichten hierüber inzwischen offener. Was sakral ist, wird vielmehr durch den Zweck bestimmt.

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